Trickkiste Seite 136
Schutzblech Reparatur
Soll bei einer Restaurierung die Patina erhalten und aufgefrischt werden, muss (generell) als allererstes der grobe Schmutz von allen Rahmenteilen beseitigt werden. Dieser Schritt ist unabdingbar, da die Teile für die weitere Bearbeitung blitzeblank sein müssen. Wie unschwer zu erkennen ist, fällt bei diesem vorderen Schutzblech doch einiges an veröltem, festsitzender Dreck an.
Nachdem die hartnäckige Verschmutzung/ Verkrustung entfernt wurde, kommt es, wie in diesem Fall, zu einer nicht so seltene böse Überraschung, solche Risse entstehen in der Regel an der unteren Auspuffbefestigungsstelle des vorderen Schutzbleches.
Die starken Motorvibrationen haben zu dem Riss geführt, der bis zu zwei Drittel des Schutzblechs ausmacht. Wenn sie noch rettbar sind, sollten solche Teile repariert werden, anstatt sie zu entsorgen. Deshalb ist dieses Schutzblech einen Versuch wert, denn auch solche Arbeiten sind Teil einer Restaurierung, wegwerfen und durch ein neues ersetzen, kann jeder.
Nach einer ersten gründlichen Reinigung werden beide Bruchstellen aneinander angepasst und mithilfe einer Feststellzange fixiert. Die Blechstärke erweist sich doch als sehr dünn, daher kommt schweißen nicht infrage, zudem würde sich das Material durch die Hitze verformen. Zwei-Komponenten-Epoxid Kleber ist eine gute Alternative, diese Methode hat sich schon bei Reparaturen wie z. B. des Motorblockgehäuses, der Kupplungsgehäuserückwand und des Polradnockens bewährt und hält seit einigen Jahren immer noch einwandfrei. Aus diesem Grund wende ich diese Methode an.
Aus einem ausgedienten Schutzblech wird ein passendes Stück, das der Größe der zu bearbeitenden Fläche entspricht, herausgetrennt. Die Fläche wird mit einem Eddingstift markiert und mittels eines Dremels blank geschliffen, der Blecheinsatz wird ebenfalls abgeschliffen und beide Flächen werden mit Aceton gereinigt.
Die entsprechende Mengen des zwei Komponenten (Harz & Härter) Epoxid-Klebers werden im Verhältnis 1:1 vermischt, und auf beide Flächen groszügig aufgetragen.
Die detaillierte Abbildung der aufgetragenen Klebmasse auf der Fläche des Schutzblechs.
Die detailliertere Darstellung der Klebmasse auf dem Einsatzblech.
Das Einsatzblech wird, bis der Epoxid-Kleber vollständig ausgehärtet ist, mit einer zweiten Zange an der Rissstelle aufgepresst und für die nächsten 24. besser noch 48 Std. fixiert.
Nachdem dem der Epoxid-Kleber vollständig ausgehärtet ist, wird die Stelle abgeklebt, mit Aceton gereinigt und grundiert.
Ist die Grundierung trocken, wird die Stelle noch lackiert.
Der Epoxid-Kleber ist durch den Pressvorgang ebenfalls an der Außenseite durchgedrungen, und wirkt zusätzlich stabilisierend.
Nachdem das Blech poliert wurde, muss noch die zum Teil fehlende rechte Linierung nachgezogen werden.
Fertig, die Linierung ist wieder erkennbar, das Schutzblech kann weiterhin verwendet werden, die Reparatur wird die nächsten Jahre halten.
Die reparierte Stelle wird durch den Schmutzfänger verdeckt und ist somit nicht mehr zu erkennen.
Die Innenansicht mit den montierten Streben.
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