Trickkiste Seite 38
Welcher Simmerring (Wellendichtring) für welches Gehäuse
Bis zum 3300er Motor wurden Abdichtkappen (Foto Pfeil 1 & Foto 2) anstelle des Simmerring verbaut, sie sollen das Lager und das Kurbelgehäuse vor Verschmutzungen schützen.
Als Abdichtung dient eine Buchse (Linker Pfeil), die sich auf der Kurbelwelle befindet und bis zum Lager reicht.
Als zusätzliche Abdichtung sorgen zwei dünne Metallscheiben die sich beidseitig des Lagers 6203 befinden.
In den unteren Fotos (3 & 4) ist die Abdichtkappe im montiertem Zustand detaillierter zu erkennen.
Das änderte sich 1966 mit dem 3800er Motor, der anfangs mit dem Kragensimmerring (Bild 1 Pfeil 5) ausgestattet wurde.
Der Simmerring dichtet das Kurbelgehäuse ab, in dem das Benzin Luftgemisch vorverdichtet wird um dann durch die Überstromkanäle zum Zylinder zu gelangen.
Die dünne Distanzscheibe (Pfeil 6) die zwischen dem Lager und dem Simmerring sitzt, dichtet das Kurbelgehäuse zusätzlich ab.
Unter
Funktionsweise des 2 takt Motor kann der Arbeitsablauf des 2 Takters nachgeschaut werden.
Es gibt 2 verschiedene Block Versionen in denen 2 unterschiedliche Simmerringe passen, unterscheiden lassen sie sich durch folgende Merkmale.
Die Oberfläche der älteren Ausführung ist im Blockinneren am Ringsitz glatt (Bild 1 Peil 1-4).
In dieser Motorblock Version wird der Kragensimmerring eingebaut (Bild 1 Pfeil 5).
Bild 2 zeigt die neuere Version, die Oberfläche ist im Blockinneren am Ringsitz mit Verstärkungsrippen versehen (Pfeil 1-4).
Der passender
Simmerring (Pfeil 5) hat keinen Kragen und ist glattwändig.
Die dünne Distanzscheibe (Pfeil 6) die zwischen dem Lager und dem Simmerring sitzt, dichtet das Kurbelgehäuse zusätzlich ab.
Die Simmerringe sind untereinander nicht austauschbar.
Vielen Dank an Jens, der unter den Benutzername "SchwabenSolex ", im
VéloSolex-Forum Mitglied ist.
Jens hat freundlicherweise diese überaus präzise Erklärung über den Simmerring Einbau und deren Zweck SOS-VéloSolex zur Verfügung gestellt.
Wie ein Simmerring reingehört kann man sich leicht merken:
Simmerringe werden so montiert, dass die Druckverhältnisse die Dichtungsfähigkeit verstärken und nicht schwächen!
Für die modernen Ein- oder mehrfach Lippen-Simmerringe gilt, der Metallfederring zeigt auf die Druckseite.
Nur dann wird durch den Druck die konische Dichtlippe noch fester auf die Welle gedrückt.
Anders herum würde der Druck die Dichtlippe aufgrund des Konus von der Welle abheben und es pfeift durch.
Bei Öl hält das eventuell sogar ein paar Stunden oder Tage.
Bei Vakuum ist der meist sofort undicht.
Für Unterdruck braucht es eine deutlich bessere Dichtigkeit der Wellendichtringe.
Im Kurbelgehäuse ist der Unterdruck zum Ansaugen der Frischgases entscheidend!
Überdruck entsteht da kaum, da durch Überschneidung von Einlass und Auslass die Frischgase die Abgase "raus spülen".
Deswegen auch die Spülverluste beim Zweitakter.
Einen leichten Überdruck kompensiert schon die Ringfeder am Dichtring.
Wenn die Feder nicht reicht, ist am Simmerring im Vergleich zur Spülung vernachlässigbare Verluste an Frischgas Gemisch.
Dem Ring tut das sogar gut, denn der Ölnebel schmiert die Dichtlippe.
Wird ein Simmerring mit Federring nach außen montiert, macht man normalerweise einen Schutz gegen Schmutz, z. B. eine Scheibe davor.
Fazit:
Unterdruck im Kurbelgehäuse heißt, dass die Druckseite in Richtung Reibrolle ist.
|